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Kind muss nicht umziehen: Abwägungen bei Sorgerechtsstreitigkeiten haben sich am Kindeswohl zu orientieren
Im Rahmen von Sorgerechtsstreitigkeiten sind Abwägungen vorzunehmen. Diese haben sich am Kindeswohl zu orientieren und nicht die Sanktionierung eines etwaigen Fehlverhaltens durch ein Elternteil zu bezwecken.
Daher kommt die Übertragung des Bestimmungsrechts für den Aufenthalt des Kindes durch seinen Vater dann nicht in Betracht, wenn dieser an einem anderen Ort lebt. Dies gilt umso mehr, wenn das bei seiner Mutter lebende Kind dann gegen seinen Willen umziehen und somit auch eine andere Schule besuchen müsste.
Auch mit einer etwaigen mangelnden Bindungstoleranz der Mutter gegenüber ihrem Kind kann die Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts auf den Kindsvater nicht begründet werden.
Hinweis: Der Begriff der "Bindungstoleranz" meint die Fähigkeit eines Elternteils, die Beziehung des anderen Elternteils zum gemeinsamen Kind zu respektieren und zu fördern. Mangelt es einem Elternteil an dieser Bindungstoleranz, wird es seinen Ex-Partner gegenüber dem gemeinsamen Kind in einem negativen Licht darstellen. (aus: Ausgabe 07/2009) [Vorheriger Text][Nächster Text]
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